Seminar: Medizin an Bord

Am Wochenende war ich in Mönchengladbach bei Sailing Island zum zweitägigen Seminar: Medizin an Bord (by SeaDoc).

Auf See und vor allem mitten auf dem Atlantik ist der nächste Arzt erst nach mehreren Tagen oder gar Wochen zu erreichen. Auch ein Abbergen per Helikopter ist wegen deren geringen Reichweite nicht ohne weiteres möglich. Daher können erweiterte medizinische Kenntnisse lebenswichtig sein. In dem vom Deutschen Segler Verband und der World Sailing association anerkannten Kurs werden Fähigkeiten vermittelt, die über normale Erste Hilfe Kurse hinausgehen.

  • Verbände anlegen, Wundpflege, Immobilisation
  • Häufige medizinische Probleme: Verletzungen des Bewegungsapparates, Wunden, Verbrennungen
  • Lebensbedrohliches Situationen
  • Unterkühlung und Ertrinkungsfälle
  • Systematisches Untersuchen
  • Kommunikation mit Helfern
  • Gabe von Medikamenten und Flüssigkeiten in den Muskel, unter die Haut und in Blutgefäße
  • Nähen von Wunden
  • Ausstattung einer Bordapotheke und einer Erste-Hilfe-Ausrüstung.

der Samstag

Der erste Tag begann mit einer lockeren Vorstellungsrunde. Dann beschäftigten wir uns erst einmal mit den häufigen medizinischen Problemen wie Prellungen, Diabetes, Wunden, Erkältungen und Infekten in der Theorie. Dabei wurden uns erst einmal vermittelt, wie wir eine Untersuchung durchführen. Die Untersuchung ist immer Voraussetzung für eine Behandlung. Auf der Grundlage der Untersuchung kann eine Diagnose gestellt werden und die richtige Behandlung festgelegt werden. Dabei ging es um Werte wie Puls und Blutdruck, aber auch um die richtige Beobachtung und Befragung des Patienten.

Nach der Mittagspause begannen wir mit einem wirklich interessanten und aufregenden Praxisteil. Nach einer kurzen Einweisung „impften“ wir uns gegenseitig mit Kochsalzlösung in den Muskel.

Diese nicht alltägliche Situation kostete einigen etwas Überwindung, aber am Ende haben wir alle überlebt. Danach ging es darum, einen Zugang für Medikamente oder Flüssigkeiten ins Bauchfett zu legen und eine Wunde korrekt zu vernähen. Am Abend folgte noch ein kurzer Theorieteil.

der Sonntag

Am Sonntag ging es um lebensbedrohliche Situationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Hirnhaut- und Blinddarmentzündung. Außerdem wurden Erkrankungen des Bauches und der Atemwege besprochen.

In der Theorie wurde uns gleich vermittelt, das wir als medizinische Laien und auch die Profis in einer lebensbedrohlichen Situation ohne eine Klinik mit den entsprechenden Geräten nicht viel ausrichten können. Dennoch übten wir in der Praxis die Herzdruckmassage und das Anlegen eines Defibrillators. Danach folgte noch ein kurzer Theorieteil. Der Kurs wurde mit einer Prüfung und der anschließenden Vergabe der Zertifikate beendet.

Der Kurs war sehr kurzweilig und sehr lehrreich, die Durchführung war sehr professionell. Er hilft mir auf jeden Fall bei der korrekten Auswahl der mitzuführenden Medikamente und medizinischer Ausrüstung für den Notfall. Außerdem bin ich jetzt durch den guten Praxisteil auf mögliche Extremsituationen, welche hoffentlich nie eintreten werden, besser vorbereitet.

Seminar: Medizin an Bord

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