Titel: Der Wechsel des Ruderlagers: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Ein gut gewartetes Ruderlager ist entscheidend für eine reibungslose und effiziente Funktion eines Bootes. Im Laufe der Zeit kann es jedoch notwendig werden, das Ruderlager auszutauschen, um Verschleiß und Funktionsprobleme zu vermeiden. In diesem Blogbeitrag werden wir einen detaillierten Blick darauf werfen, wie der Wechsel des Ruderlagers erfolgreich durchgeführt werden kann.

Mein unteres Ruderlager war leider in keinem guten Zustand und war mit schon länger ein Dorn im Auge. Da ich mich sowieso ans Unterwasserschiff machen wollte entschloss ich mich dazu auch gleich die Ruderlager zu tauschen. Die Ruderlager für die Sprinta 70 gibt es bei marina-team als verbessertes Ersatzteil (etwas länger als das Original).

Material: Epoxy Kleber, Aceton, Primer, WD-40, Pantera, Ruderlager

Werkzeug: Dremel, Schleifpapier, Schraubendreher

1. Ruderausbau

Als erstes sollte das Ruderblatt von unten gesichert werden, um ein plötzliches Herausfallen zu verhindern. Danach wird die Pinne abgebaut, bis nur noch die Ruderwelle aus dem oberen Lager herausragt.

Nun sollte die Ruderwelle gründlich mit WD-40 oder einem ähnlichen Kriechöl behandelt werden. Wenn sich das Öl gut an der Ruderwelle und im Koker verteilt hat, kann das Ruder von unten (mit etwas Bewegung) relativ leicht herausgezogen werden.

2. Alte Lager entfernen

Da das untere Lager mit Epoxidharz im Ruderkoker eingeklebt ist, muss beim Entfernen relativ rücksichtslos vorgegangen werden. Ich habe dazu einen Dremel mit einer Trennscheibe und einen Schlitzschraubendreher als Hebel genutzt. Zuerst habe ich mit dem Dremel das alte Ruderlager vorsichtig seitlich aufgetrennt und dann mit dem Schraubendreher das Lager herausgestemmt.

3. Reinigen des unteren Lagers

Nachdem die alten Lager aus dem Ruderkoker entfernt wurden, müssen noch die alten Klebereste beseitigt werden. Dazu habe ich erneut den Dremel mit einem Schleifaufsatz sowie Schleifpapier und Aceton genutzt. Damit konnte ich den Koker von innen wieder zum Glänzen bringen. Danach habe ich noch den Bereich, an dem der Schaft aus dem Unterwasserschiff kommt, von alten Epoxid-Reparaturen und Verunreinigungen befreit.

4. Einkleben des unteren Lagers

Nachdem der innere Koker von Fett und Altlasten befreit wurde, konnte ich nun das neue Lager einkleben. Dazu habe ich Super-Epoxidharz von Yachtcare genutzt. Hier habe ich die gesamte Menge, ca. 30 g, verarbeitet und somit das Lager gut und sicher eingeklebt.

5. Neuaufbau des unteren Bereichs

Da der Unterwasserbereich am Koker nicht mehr wirklich gut aussah, hatte ich mich dazu entschlossen, diesen mithilfe von Epoxid-Spachtel neu aufzubauen. Hierfür habe ich faserverstärkte Epoxid-Spachtelmasse von Yachtcare genutzt.

Vor dem Auftragen der ersten Spachtelschicht habe ich den Bereich mit einem Primer gestrichen. Dann habe ich den Bereich unter Einhaltung der Trockenzeiten nach und nach neu aufgebaut. Nach jeder Schicht habe ich einmal mit sehr feinem Schleifpapier geschliffen und somit auch die Form angepasst, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Zum Abschluss wurde der Bereich noch mit 3 Lagen Epoxy-Grundierung High Protect II von Hempel sowie biozidfreiem Antifouling gestrichen.

6. Oberes Ruderlager

Das obere Lager hatten wir ja schon ganz zu Anfang ausgebaut. Jetzt werden hier nur noch die alten Klebereste mit Lösungsmittel entfernt und das neue Lager mit etwas Dichtmasse wie Pantera wieder mit den 4 Schrauben festgezogen. Danach kann das Ruder wieder eingebaut werden.

7. Einsetzen des Ruders

Zum Abschluss konnte nun das ebenfalls gereinigte und neu aufgebaute Ruderblatt wieder von unten in den Koker geschoben werden. Zuvor habe ich die Welle gründlich gereinigt und von altem Fett befreit. Danach habe ich sie ordentlich mit Marinefett neu gefettet. Sobald die Welle wieder im Koker steckt, können die Pinne wieder angebaut werden, und das Ruder kann wieder einen guten Dienst verrichten.

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Ruderlager

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